Das Verfahren ist nicht geeignet für Konstruktionen, bei welchen sich statt einer lokalen Kondensationsebene eine breite Kondensationszone über eine oder mehrere Schichten ausbildet. Das Programm ist zwar darauf ausgerichtet, diese Problematik zu erkennen und zu melden, nicht aber, diesen Sonderfall auch zu berechnen.
Spezialfall Umkehrdach: Die Berechnung der möglichen Auffeuchtung im Dämmstoff unter Einbezug einer (diffusionsbremsenden) Nutzschicht ist dann möglich, wenn der XPS Dämmstoff nicht mit einem (mittleren) mü Wert für den Diffusionswiderstand definiert wird, sondern wenn dieser entsprechend der Realität nach den sehr ungleichen Anteilen (mü) für die Schäumhäute oben und unten, (mü x d zusammen min. 50 %), und für den Kernstoff (mü x d max. 50 %) aufgeteilt wird. Die untere Schäumhaut wirkt dann zusammen mit der Kerndämmung als Dampfbremse gegen Eindiffundieren, die obere Schäumhaut dagegen zusammen mit der Nutzschicht als Widerstand gegen Ausdiffundieren. Die unterhalb der oberen Schäumhaut entstehende Kondensationsebene wird so hinreichend genau ermittelt.
Wie einleitend erwähnt, erfasst dieses Glaser Modell nach Summenhäufigkeit keine Sorptionseigenschaften der Materialien oder deren Kapillarverhalten. Desgleichen werden konvektive Lufttransporte (die bautechnisch ohnehin zu vermeiden sind!) nicht erfasst. Beides wird voraussichtlich auch in der entstehenden EN ISO 13 788 nicht berücksichtigt werden. Trotz dieser Einschränkung können vom Modell wesentlich zuverlässigere und übersichtlichere Resultate als nach den veralteten normativen Zeitraffer Methoden oder nach den propagierten <Teilbilanzen mit Aussenklima im Monatsmittel> erwartet werden.
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