KONDENSATION UND AUSTROCKNUNG VON MEHRSCHICHTIGEN KONSTRUKTIONEN NACH INDIVIDUELLER KLIMA - SUMMENHÄUFIGKEIT RECHENMODELL
	Schon im Jahre 1983 wurde mit ISBN 3-85567-138-9 von der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung CRB ein Fachbuch und Arbeitsmittel auf den Markt gebracht, nach welchem mittels weniger individueller Einträge in vorbereitete Berechnungsnomogramme die Kondensation und Austrocknung im (individuellen) Jahreszyklus dargestellt werden konnte. Dieses Konzept wird mit dem hier angebotenen online - Programm „elektronisch umgesetzt“. Ausreichende Kompatibilität mit der sich in Vorbereitung befindlichen EN ISO 13788 kann erwartet werden. Der zentrale Ansatz aus der „analytischen Geometrie“, nach welchem das grafische Verfahren gemäss ISBN 3-85567-138-9 aufgebaut ist, findet auch hier seine Verwendung: ±RK(dt) = [(φi - γ) . κi] - {[α /(1 - α)] . (γ - β) . κi}, mit ±RK(dt) = Spezifischer Kondensations - oder Austrocknungsvektor im Zeitabschnitt (dt), wobei der Therm: [(φi - γ) . κi] das Endiffundieren in den Querschnitt symbolisiert und der Therm: {[α /(1 - α)] . (γ - β) . κi} das Ausdiffundieren aus dem Querschnitt darstellt. φi = momentane relative Raumluftfeuchte γ = psk / ps (θi) , mit psk = Sättigungs - Dampfdruck der momentanen Temperatur an der (kritischen) Material - Schichtgrenze, und ps (θi) = Sättigungs - Dampfdruck der momentanen Innentemperatur α = RDT / RD, mit RDT = Diffusionswiderstand gegen Eindiffundieren, und RD = Gesamt - Diffusionswiderstand der Konstruktion. Die kritische Schichtgrenze „zwischen Eindiffundieren und Ausdiffundieren“ findet sich zwischen jenen zwei Schichten, wo der spezifische Wert +RK(dt) nach obigem Ansatz maximal wird. β = pe / ps (θi), mit pe = herrschender Dampfdruck der momentanen Aussenluft - Temperatur und ps (θi) = Sättigungs - Dampfdruck [Pa] der Raumluft - Temperatur (s. auch unter γ). κi = ps (θi) / (ps (30°C) = 4242 Pa) Die im Jahreszyklus anfallenden Vektoren ± RK(dt) werden über die Zeit (t) - unter Berücksichtigung der variierenden Aussentemperatur“dichte“ [ρ(dt)] - intergriert. Der Jahresverlauf der Aussenluft -Temperatur wird dazu - ausgehend von einer definierten Jahres - Mitteltemperatur [θe, m] mit Temperaturspanne von ± 20K (bei ca. 3 % - iger Unter - resp. Überschreitungs - Häufigkeit der Extreme) - als natürlich verteilte Glockenkurve mit den Ordinaten [ρ(dt)] generiert. Das Innenraumklima kann - mit Bezug zum entsprechenden Aussentemperaturverlauf - in maximal sechs Klimapaare unterteilt werden, wobei sich diese, auch in unregelmässigen Abständen, beliebig oft wiederholen dürfen. Jeder gewählten Innentemperatur kann dabei entweder eine feste Innenraumfeuchte zugeteilt werden, oder es wird fallweise „natürliche Feuchte“ - basierend auf Norm SIA 180 /1999 3.1.3.5, Tabelle 5 - zugeordnet. Die momentan herrschende Aussenluftfeuchte wird in Abhängigkeit der jeweiligen Aussenluft - temperatur automatisch generiert oder quartalsweise festgelegt. Die jährlich maximale Kondensatmenge +RK [g/m2] wird gebildet aus der Summe aller positiven RK(dt), multipliziert mit deren spezifischen Häufigkeiten [ρ(dt)] und dem Festwert (26755 / RDT) wie folgt: Maximale Kondensatmenge +RK = (26755 / RDT) . ∑ [+RK(dt) . ρ(dt)] ; [g/(m2 . a)] Die Jahresbilanz - welche stets einen negativen Wert aufweisen sollte - ist gebildet aus der Summe aller ± Vektoren, wiederum multipliziert mit deren spezifischen Häufigkeiten [ρ(dt)] und dem Festwert (26755/ RDT): Jahresbilanz ±RK = (26755 / RDT) . ∑ [±RK(dt) . ρ(dt)] ; [g/(m2 . a)] -> Koeffizient 26755 = 0.72***mg/(m‘.h.Pa) . 24 h/d . 365 d/a . 4242 Pa . 10-3 g/mg ; [g/(m‘.a)] -> Vergleiche: *** in ISBN 3-85567-138-9 für λDL mit 0.64 mg/(m‘.h.Pa) entspr. Koeff. 23777. Die der Berechnung zu Grunde liegenden Kenndaten (U - Wert, prozentuale Temperaturabnahme bis zur Kondensationsebene [η], Diffusionswiderstand gegen Eindiffundieren RDT [m‘] sowie Verhältniszahl α = (RDT /RD) werden zusammen mit dem festgelegten Schichtenaufbau im Ergebnis aufgeführt. Neben den zahlenmässigen Wertangaben ist der Zusammenhang zwischen Kondensation und Austrocknung auch grafisch dargestellt. Der Einfluss aus veränderten Klima -einwirkungen und / oder geänderten resp. vertauschten Materialschichten kann dadurch besonders gut verfolgt werden. Eine entsprechende „Lesehilfe“ für die Grafik steht als pdf - Datei zur Verfügung.
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